Die USA sind einer der Wachstumsmärkte für die Erzeugung von Solarstrom durch Photovoltaik. Nicht zuletzt mit dem von der Biden-Administration aufgelegten mehrere hundert Milliarden Dollar schweren Inflation Reduction Act nimmt der Ausbau der erneuerbaren Energien auf breiter Front Fahrt auf. hep hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt und den Ausbau von Solarparks in den USA forciert. Ein neues Solarprojekt in Perendale, North Carolina, ist ein weiterer Meilenstein von hep. Dabei hatte das Bauteam mit unerwarteten Herausforderungen zu kämpfen.
Solar-Eldorado zwischen Charlotte und Greensboro
Das hep-Solarprojekt Perendale liegt zwischen den Großstädten Charlotte und Greensboro auf dem Piedmont-Plateau. Dieses erstreckt sich östlich der Appalachen vom Bundestaat New Jersey bis nach Alabama. Die Piedmont-Region in North Carolina verfügt über besondere klimatische Vorzüge: Die Appalachen im Westen bilden einen Schutzschild vor Winterstürmen und sorgen so für ein gemäßigtes Klima, die Küstenregion North Carolinas im Osten schwächt die Witterungseinflüsse des Atlantiks ab. Zwischen Charlotte und Greensboro verläuft das Piedmont zwischen 200 und 270 Metern über dem Meeresspiegel. Trotz des warmgemäßigten Klimas bietet die Region eine außergewöhnlich hohe Sonneneinstrahlung von durchschnittlich acht Stunden am Tag. Zwei Drittel des Jahres scheint die Sonne mehr als sieben Stunden täglich. Ideale Voraussetzungen für den Bau von Solarparks zur nachhaltigen Energieerzeugung.
Grüner Solarstrom für 1.339 Haushalte
„Unser Solarprojekt Perendale befindet sich an einem attraktiven Standort, der eine jährliche Netto-Energieproduktion von etwa 17.309 Megawattstunden (MWh) verspricht.“ sagt Ingo Burkhardt, Vorstand der HEP Kapitalverwaltung AG. Die Sonneneinstrahlung liegt hier bei rund 1.600 kWh/m2. Zum Vergleich: In Deutschland liegt diese durchschnittlich bei 1.000 bis 1.100 KWh/m2. „Mit der produzierten Menge an Solarstrom können 1.339 US-amerikanische Durchschnittshaushalte versorgt und im Strommix 4.068 Tonnen CO2 eingespart werden, die durch fossile Energiequellen entstehen würden. Das ist so viel CO2 wie über 325.470 ausgewachsene Buchen speichern können“, erklärt Burkhardt.
Internationale Expertise löst überraschende Herausforderung
Auf dem Weg zum leistungsstarken Solarpark durchlief Perendale bereits einige Meilensteine der Projektentwicklung. Dazu zählen der Beginn der Baustellenarbeiten im Juli 2023, die Verlegung von elektrischen Anschlüssen und Leitungen ab Oktober 2023 sowie der Startschuss für mechanische Arbeiten rund um die Unterkonstruktion der Solartische ab November 2023.
Letztere Phase stellte das US-amerikanische Projektteam von hep vor unerwartete Herausforderungen. Denn obwohl das Gutachten und die Probebohrungen grünes Licht für die Rammarbeiten der Pfosten gegeben haben, erwies sich der Untergrund als deutlich steiniger und felsiger als angenommen. Das Resultat: Beim herkömmlichen Rammen wurden zu viele Pfosten beschädigt, die anschließend nicht gesetzt werden konnten. Was also tun? Zunächst wurden großflächige Bohrungen in Betracht gezogen, die aber hohe Zusatzkosten und Verzögerungen beim Bau verursacht hätten.
An dieser Stelle kam der hep-Gruppe ihre internationale Ausrichtung zugute. Kurzerhand wurde das Bauteam aus Japan hinzugezogen, das mit anspruchsvollen Bodenbeschaffenheiten bestens vertraut ist. Die Lösung zeigte sich als gleichermaßen einfach und wirkungsvoll: ein langsames, etappenweises Rammen. Bohrungen wurden nur bei besonders steinigen Böden notwendig. „Das Beispiel zeigt, wie vorteilhaft das globale Netzwerk von hep ist“, sagt Burkhardt. „Auch in anderen Bereichen des Solarprojekts konnten wir unser länderübergreifendes Know-how einfließen lassen.“
Netzanschluss für Perendale im August 2024 geplant
Bis Juni 2024 soll die 10-MWp-leistungsstarke Anlage gemäß den technischen Spezifikationen vollständig errichtet, die Komponenten getestet und elektrische Installationen abgeschlossen sein. Die Fertigstellung des Solarparks und der damit verbundene Kapazitätstest ist für August 2024 geplant.