In den USA stellt Präsident Biden mit dem Inflation Reduction Act 369 Mrd. US-Dollar für den Ausbau grüner Technologien zur Verfügung. Europa will mit dem Green Deal Industrial Plan antworten – einem Bündel von Maßnahmen, das u. a. Genehmigungsverfahren beschleunigen soll. Die Chancen stehen gut, dass diesseits wie jenseits des Atlantiks regenerative Energie-Technologien, insbesondere Photovoltaik, in den kommenden Jahren einen verstärkten Wachstumsschub erfahren.
Wenn es ein großes Thema gibt, für das die Präsidentschaft Joe Bidens bislang steht, dann ist es die Umweltpolitik. Auch gegen den Widerstand der Opposition in Kongress und Repräsentantenhaus sind ihm wegweisende Schritte zur Stärkung nachhaltiger Technologien gelungen. Zwar konnte er nicht alle seine Ziele realisieren, doch hat Biden zuletzt mit dem Inflation Reduction Act (IRA) einen großen Erfolg erzielt. Lässt der Name auch nicht auf den ersten Blick auf ein Nachhaltigkeitsprogramm schließen, so deutet er doch darauf hin, wie der Ausbau der grünen Technologien beflügelt werden soll: nicht auf ideeller, sondern auf wirtschaftlicher Ebene – durch Steuererleichterungen und Fördergelder. Diese sollen mit dem IRA zu umfangreichen Investitionen in den Photovoltaik- und Batterie-Sektor sowie in die Elektromobilität führen. Die dafür vorgesehenen 369 Mrd. US-Dollar sind über einen Zeitraum von 10 Jahren angelegt. Die Zielsetzungen des IRA umfassen u. a. die Reduktion der Umweltverschmutzung, die Förderung sauberer Mobilität sowie ein einfacher und günstiger Zugang zu sauberer Energie. Langfristig vor Augen hat Präsident Biden eine CO2-neutrale Stromversorgung bis zum Jahr 2035. Bis 2050 soll die US-Wirtschaft Netto-Null-Emissionen erreichen.
Die 369 Mrd. des IRA entfallen unter anderem auf folgende Bereiche:
• 60 Mrd. USD für die US-Produktion von sauberer Energie
• 30 Mrd. USD Steuererleichterungen zum Ausbau der US-Produktion von Solarmodulen, Windturbinen und Energiespeicher-Technologien
• 30 Mrd. USD Zuschüsse und Darlehen für den Ausbau regenerativer Enenergien
• 7.500 USD Steuerbonus pro Zulassung eines umweltfreundlichen Autos
Von der Leyen sieht Europa „eindeutig diskriminiert“
Ein kritischer Punkt am IRA, der in Europa zu einem Aufschrei der Politik geführt hat, sind die teils protektionistischen Maßnahmen auf dem Gebiet der Steuererleichterungen für die Elektromotilität. Diese sollen nur für in den USA hergestellte Fahrzeuge gelten. So muss zum Erhalt der Steuervorteile etwa die Endmontage eines Elektrofahrzeugs in Nordamerika erfolgen. Batteriekomponenten sollen zu 50 Prozent in Nordamerika hergestellt werden. Die EU ist alarmiert und hat unter Führung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verbal zunächst scharf und auf Handlungsebene konstruktiv reagiert. Auch geht die Angst um, dass angesichts der großen Anziehungskraft der US-Subventionen europäische Unternehmen in die USA abwandern könnten. Vor diesem Hintergrund nennt die EU-Kommissionspräsidentin den IRA „eindeutig diskriminierend“. Allerdings wurde bereits Ende Oktober 2022 eine IRA Task Force zwischen der EU-Kommission und dem Weißen Haus eingesetzt. Als konkrete Antwort der EU folgt nun der „Green Deal Industrial Plan“.
EU will Verfahren vereinfachen und Kompetenzen ausbauen
Der Green Deal Industrial Plan (GDIP) will, von der Leyen zufolge, Investitionen in Höhe eines dreistelligen Milliardenbetrags in klimafreundliche Technologien auslösen. Um dies zu erreichen, sollen Regeln für staatliche Hilfen gelockert, Projekte zum Klimaschutz schneller genehmigt und Handelsabkommen, die knappe Rohstoffe sichern, ausgebaut werden. Der GDIP ruht dafür auf vier Säulen und soll maßgeblich dazu beitragen, Europa bis zum Jahr 2050 als ersten klimaneutralen Kontinent an die internationale Spitzenposition der CO2-neutralen Industrien zu führen.
Die vier Säulen des GDIP sind:
• Ein einfacherer Rechtsrahmen und beschleunigte Genehmigungsverfahren sowie die Förderung europäischer strategischer Projekte
• Der schnellere Zugang zu Finanzmitteln für eine nachhaltige Stärkung von Investitionen in die
Produktion sauberer Technologien in Europa
• Der Ausbau von Kompetenzen für einen expandierenden und prosperierenden grünen Arbeitsmarkt, u. a. durch die Errichtung von so genannten Net-Zero Industry Academies
• Eine Stärkung widerstands- und leistungsfähiger Lieferketten mit dem Ziel, die internationale Zusammenarbeit und den Handel mit grünen Gütern zu fördern
Habeck fordert: Europa muss sich jetzt mächtig ins Zeug legen
Auch wenn Kritiker im IRA einen protektionistischen Schlag gegen die europäische grüne Wirtschaft sehen, können daraus positive Impulse für Europa erwachsen. So verbietet der IRA etwa ab 2025 die Einfuhr von Batterierohstoffen aus Russland und China, was dem europäischen Markt zugutekommen dürfte. Die Chancen für einen deutlich schnelleren Ausbau grüner Technologien in Europa steigen unter dem Handlungsdruck der USA. Geld stand und steht dafür auch in der EU zur Verfügung, nur bremsten grüne Entwicklungen bis heute oft langwierige Genehmigungsverfahren und komplizierte Regularien. So sieht dies auch Bundeswirtschaftsminister Habeck, der den IRA als Ansporn für Europa versteht, „sich jetzt mächtig ins Zeug zu legen und schneller und besser bei der Förderung der grünen Technologien zu werden“. Es dürfe jedoch „nicht mehr zwei Jahre oder drei Jahre dauern.“ Dies müsse innerhalb von einem Jahr durchgeführt werden. „Ziel ist es, eine starke grüne Wirtschaft aufzubauen und damit die EU als Investitions- und Innovationsstandort zu stärken“, so Habeck beim Zusammentreffen mit EU-Wirtschaftskommissar Gentiloni Ende Januar 2023.
Ausgezeichnete Aussichten für Anleger in Photovoltaik von hep
Mit dem Inflation Reduction Act und dem Green Deal Industrial Plan als Antwort, wird der Ausbau grüner Technologien mit Photovoltaik als leistungsstarker, kostengünstiger Variante in der nächsten Dekade deutlich voranschreiten – in den USA und in der EU. Für viele Unternehmen sind die nächsten zwei bis drei Jahre entscheidend, um mit neuen Projekten in die Märkte weiter vorzudringen und sich sowohl wirtschaftliche Vorteile, als auch Fördermittel zu sichern. Davon werden Anleger in Photovoltaikprojekte wie die von hep profitieren. Dafür hat sich hep bereits seit Jahren auf dem US-Markt und in Europa stark aufgestellt. Das deutsche Photovoltaik-Unternehmen und seine Anleger verfügen über beste Zukunftsperspektiven diesseits und jenseits des Atlantiks.
Quellen: The White House Washington, European Commission, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., SolarPower Europe