Heute sprechen wir mit Benjamin Brasch aus der Projektentwicklung von hep solar über die Solarprojekte Zimmerberg und Buckeläcker, die er und seine Kollegen aktuell betreuen. Benjamin, kannst du uns einen kurzen Überblick geben? Wo befinden sich die Projekte und was zeichnet sie aus?
Beide Projekte liegen im Stadtgebiet von Eppingen, also in Baden-Württemberg – unweit von unserem Firmensitz in Güglingen. Zimmerberg grenzt an ein Industriegebiet an, Buckeläcker liegt am Ortsrand in Adelshofen. Zusammen kommen beide auf rund 40 Hektar Fläche und eine Leistung von knapp 50 Megawattpeak. Besonders spannend: Beide Standorte verfügen über ideale Netzanschlüsse – und wir planen, sie mit sogenannten Grünstromspeichern zu kombinieren.
Was versteht man unter Grünstromspeichern und warum sind sie Teil der Projekte?
Grünstromspeicher sind Energiespeicher, die ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen und zeitversetzt wieder abgeben. Ihnen gegenüber stehen Graustromspeicher, die auch „Graustrom“ – also aus fossilen Energiequellen oder dem öffentlichen Stromnetz zwischenspeichern können. Für Zimmerberg und Buckeläcker setzen wir auf Grünstromspeicher, die wir mit den Photovoltaikanlagen kombinieren. Dadurch können wir die Einspeisung des produzierten Solarstroms effizient steuern.
Wie kam hep solar an die Projektflächen?
Die Stadt Eppingen hatte den klaren Wunsch, die Energiewende aktiv vor Ort mitzugestalten. Wir haben uns daraufhin gemeinsam mit den Grundstückseigentümern geeignete Flächen angeschaut und zwei passende Areale gefunden. Dabei hat uns geholfen, dass wir als Unternehmen aus der Region kommen und der Stadt bekannt sind. Am Ende wurden drei Projekte beschlossen – zwei davon sind unsere.

Welche Rolle spielt hep solar – und wer wird die Anlagen am Ende betreiben?
Wir sind über alle Phasen des Projekts hinweg eingebunden – von der grünen Wiese bis hin zum fertigen Solarpark. Das heißt: Wir entwickeln die Fläche, planen die Netzanbindung und kümmern uns um die Stromvermarktung. Während der Bauphase übernehmen wir die Koordination vor Ort. Sobald die Anlagen am Netz sind, verantworten wir auch die technische und kaufmännische Betriebsführung – also die Wartung, Instandhaltung sowie die laufende Organisation und Abrechnung des Anlagenbetriebs. Wichtig ist: Wir bleiben in jedem Fall eng eingebunden, weil wir die Projekte von Anfang an begleiten und am besten kennen.
Die Projekte befinden sich derzeit in der letzten Phase der Bauleitplanung. Was bedeutet das konkret?
Wir sind in der sogenannten öffentlichen Auslegung. Das ist die Phase, in der Bürgerinnen und Bürger, Behörden und andere Interessierte ihre Anmerkungen zu den Plänen einreichen können. Diese Rückmeldungen werden anschließend geprüft und gegebenenfalls eingearbeitet. Wenn der Gemeinderat den Satzungsbeschluss fasst, ist der Bebauungsplan rechtskräftig – und dann darf gebaut werden.
Welche Schritte lagen bisher hinter euch?
Bevor es so weit kommt, durchlaufen Projekte zahlreiche Prüfungen: Artenschutz, Umweltgutachten, Bodengutachten, Blendgutachten und vieles mehr. Wir haben beispielsweise Brutvogelkartierungen durchführen lassen, Ausgleichsflächen geplant und Konzepte für eine naturverträgliche Gestaltung entwickelt – unter anderem mit Heckenpflanzungen und Schafbeweidung. Das zeigt, wie viel Arbeit schon vor dem eigentlichen Baustart passiert.
Klingt aufwendig – Fluch oder Segen?
Beides. Natürlich ist der Aufwand hoch, aber genau das sorgt für Qualität und Akzeptanz. Diese Verfahren schützen Umwelt und Artenvielfalt – und sie schaffen Transparenz. Uns ist wichtig, dass die Energiewende vor Ort gemeinsam gelingt.
Angenommen, alles läuft nach Plan – wann könnte gebaut werden?
Wenn der Satzungsbeschluss Anfang 2026 erfolgt, starten wir direkt mit dem Bau von Zimmerberg. Buckeläcker folgt voraussichtlich zum Ende des ersten oder Anfang des zweiten Quartals 2026.

Was sind die größten Herausforderungen bei Solarprojekten?
Die Koordination. Von Grundstückseigentümern über Behörden bis hin zu Gutachtern – nur im Zusammenspiel funktioniert so ein Projekt. Eine weitere Herausforderung ist der Netzzugang. Die Kapazitäten sind knapp, aber in Eppingen haben wir Glück: Die Anbindungen liegen in unmittelbarer Nähe.
Was würde jemanden überraschen, der noch nie mit Projektentwicklung zu tun hatte?
Wie komplex das Ganze ist. Wir bewegen uns zwischen Technik, Umwelt, Finanzierung und Kommunikation – also weit mehr als „ein paar Module aufstellen“. Gerade diese Vielfalt macht jeden Tag anders und erfordert ein hohes Maß an Flexibilität und Organisation.
Was motiviert dich persönlich an deinem Job?
Mich motiviert, dass ich bei hep solar wirklich etwas bewegen kann. Unsere Projekte nehmen Tag für Tag Gestalt an – und am Ende sieht man das Ergebnis seiner Arbeit buchstäblich in der Landschaft stehen. Dieses Gefühl, gemeinsam im Team etwas Reales zu schaffen und die Energiezukunft aktiv mitzugestalten, ist großartig.
Und wann könnte in Eppingen der erste Solarstrom fließen?
Bei Zimmerberg zur Jahresmitte 2026, Buckeläcker folgt im Herbst. Zusammen werden beide Projekte mehrere Tausend Haushalte mit grünem Strom versorgen und einen spürbaren Beitrag für mehr regionale Energieunabhängigkeit leisten.