Die 1,5-Grad-Marke überschritten – und jetzt?
Zum Jahresbeginn wurde in den Medien eines deutlich: Die Daten renommierter Wetterdienste wie der World Meteorological Organization (WMO) belegen, dass die 1,5-Grad-Marke im globalen Mittel erstmalig überschritten wurde. Das Jahr war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung und reiht sich damit in einen seit 2015 bestehenden Trend ein: die Temperatur steigt, sogar jedes Jahr ein bisschen mehr. Und auch wenn nun die ersten Stimmen das Scheitern des Pariser Klimaabkommens verkünden, ist dieser Rückschluss fehlerhaft. Denn das Abkommen legt ein langfristiges Temperaturerhöhungsziel fest, welches erst dann gebrochen wird, wenn der globale Temperaturanstieg für 20 aufeinanderfolgende Jahre über den 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau liegt. Damit ist der Zeitraum zwischen 1850 und 1900 gemeint, für den es erste verlässliche globale Temperaturdaten gibt und der vor der massenhaften Verbrennung fossiler Energieträger in Industrie und Energieversorgung liegt. Des Weiteren stellt die 1,5-Grad-Marke auch den Wert dar, innerhalb dessen die Risken und Auswirkungen des Klimawandels mutmaßlich beherrschbar bleiben werden – was nicht bedeutet, dass ein temporäres Überschreiten dieser Grenze nicht zu noch engagierteren und kompromissloseren Anstrengungen führen muss.
Globale Erderwärmung begrenzen: die nächsten Schritte
Weil es bei der Begrenzung der globalen Erderwärmung um jedes Zehntelgrad geht, hat die Europäische Union im Rahmen des Clean Industrial Deal eine umfassende Strategie zur Weiterentwicklung des Green Deal vorgestellt. Der Green Deal ist der europäische Fahrplan hin zur Klimaneutralität bis 2050 – mit Maßnahmen in Bereichen wie Energie, Verkehr und Landwirtschaft. Der Clean Industrial Deal ergänzt diesen Plan um konkrete Lösungen für eine klimafreundliche Industrie, etwa durch saubere Technologien, einer gesteigerten Energieeffizienz und einer nachhaltigen Versorgung mit kritischen Rohstoffen. Damit zielt sie darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit einer europäischen Netto-Null-Industrie zu stärken, den Übergang zur Klimaneutralität zu beschleunigen und die Nachfrage nach EU-produzierten Clean Products zu steigern.
Deutsche Experten geben konkrete Handlungsempfehlungen
Vor dem Hintergrund der weltpolitischen Entwicklungen und dem Aufweichen der internationalen Klimaziele, hat das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), zu dessen Mitgliedern das Max-Planck-Institut für Meteorologie gehört, Empfehlungen zum Umgang mit dem 1,5-Grad-Ziel gegeben. In sechs Kernbotschaften beschreiben die Autorinnen und Autoren des Positionspapiers unter anderem die Bedeutung ehrlicher Kommunikation über das wahrscheinliche Verfehlen des 1,5-Grad-Ziels, die Vermeidung weiterer Erwärmung durch jedes Zehntelgrad – und die entscheidende Rolle von Unternehmen, die heute schon in klimafreundliche Technologien investieren. Dabei beziehen sie sich explizit auf das Wachstum der erneuerbaren Energien durch fast doppelt so viele Investitionen wie in fossile Energieerzeugung und die Kostenreduktion von Solarenergie in den letzten 20 Jahren um etwa 90 Prozent.
Die 1,4-Grad-Unternehmensstrategie von hep solar
Als Solarspezialist und Projektentwickler sieht sich hep solar in der Verantwortung, mit gutem Beispiel voranzugehen, um den Weg für eine kohlenstoffarme Energieerzeugung zu ebnen. Die Solarenergie bietet dafür die richtigen Voraussetzungen. Denn Solarmodule überzeugen durch eine positive CO2-Bilanz. Das bedeutet, dass über ihre gesamte Lebensdauer mehr Emissionen durch die Produktion von sauberem Solarstrom vermieden werden, als durch Herstellung und Transport initial entstehen. Im Fall von hep solar amortisieren sich die CO2-Emissionen der Solarparks in weniger als zwei Jahren im Betrieb. Ab dann tragen sie aktiv zur Dekarbonisierung bei.
hep solar betrachtet Emissionen entlang der Lieferkette
Weil die Geschäftstätigkeit rund um die Entwicklung, den Bau und Betrieb von Solarparks Treibhausgase emittiert, konzentriert sich hep solar auf den wesentlichen Bereich, in dem diese anfallen: die Lieferkette der Komponenten. Dafür setzt sich der Solarspezialist das Ziel, die Zulieferer in Bezug auf eigene Klimastrategien zu sensibilisieren und in gewachsenen Lieferantenbeziehungen die Reduktion von Emissionen regelmäßig einzufordern. Aus diesem Grund arbeitet die Unternehmensgruppe kontinuierlich darauf hin, alle von hep solar ausgewählten Zulieferer für Komponenten ihrer Solarparks zur Entwicklung einer eigenen Klimastrategie zu bewegen.

So hoch sind die Emissionen von Solarparks
Ein Großteil der Emissionen, die bei der Errichtung von Solarparks entstehen, geht auf wenige Hauptkomponenten zurück: Solarmodule, Wechselrichter und Unterkonstruktionen. Zusammengenommen verursachen sie rund 81 % der Gesamtemissionen – allein auf die Solarmodule entfallen 54 %. Grundlage dieser Zahlen ist eine Analyse der verwendeten Materialien und Rohstoffe, denen sogenannte Emissionsfaktoren zugewiesen werden. So kann hep solar berechnen, wie viele Emissionen pro installiertem Megawatt Peak (MWp) anfallen.
Auf Basis wissenschaftlicher Klimamodelle wurde ein Zielwert von 209 Tonnen CO₂ pro MWp definiert. Dieser Wert beschreibt das Emissionsniveau, das eingehalten werden muss, um mit einer 1,4-Grad-Klimastrategie im Einklang zu stehen – und damit eine Wertschöpfung zu ermöglichen, die die Grenzen des Pariser Klimaabkommens respektiert. Würde dieses Emissionsziel branchenübergreifend verfolgt, ließe sich der globale Temperaturanstieg langfristig auf rund 1,4 °C begrenzen – das zentrale Ziel des Pariser Klimaabkommens wäre damit erreichbar. Diesen Maßstab legt hep solar in der Zusammenarbeit mit seinen Zulieferern an. Im gemeinsamen Dialog wird geprüft, wie sich dieser Zielwert entlang der Lieferkette erreichen lässt.
Emissionsminderung in der Praxis
Die Kernaufgabe des Pariser Klimaabkommens bleibt auch vor dem Hintergrund des Clean Industrial Deals: wirtschaftliches Wachstum und Klimaziele vereinen. Dafür müssen Unternehmen jedoch eine Entkopplung von Wertschöpfung und Emissionen erreichen und ihre Unternehmensaktivität nach dieser Zielsetzung steuern. Das bedeutet, dass sie ihren Umsatz oder Produktion erweitern, ohne gleichermaßen ihre Emissionen zu erhöhen. Im besten Fall reduzieren sie diese sogar. Diese sogenannte grüne Entkopplung kann unter anderem durch eine Steigerung der Energieeffizienz, einer Dekarbonisierung der Lieferkette, durch Kreislaufwirtschaft und dem Umstieg auf moderne Energien umgesetzt werden. Insbesondere beim Wechsel von fossilen Brennstoffen zu Strom aus Solarkraft kann hep solar unterstützen.
Vom Dach in die Steckdose: Solarenergie für Unternehmen
Unternehmen, die Dach-, Fassaden- oder Freiflächen für die Erzeugung von Solarstrom nutzen, leisten einen aktiven Beitrag zur Reduktion ihrer CO₂-Emissionen. hep solar unterstützt sie dabei als Partner auf Augenhöhe – von der Planung über den Bau bis zum Betrieb der Solaranlage, abgestimmt auf die örtlichen Gegebenheiten und betrieblichen Anforderungen.
Ein Praxisbeispiel zeigt, was möglich ist: Auf einer 2.900 m² großen Dachfläche wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 423 Kilowatt Peak (kWp) installiert. Sie produziert jährlich rund 378.585 Kilowattstunden Solarstrom – und spart damit zwischen 83 und 126 Tonnen CO₂ pro Jahr durch Eigenverbrauch und Einspeisung. Ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Energieautarkie und unternehmerischer Verantwortung.
Quellen: Max-Planck-Gesellschaft, Europäische Kommission, hep solar